Ausrichtung
Die BEKB leistet mit ihrer langfristigen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftspolitik ihren Beitrag zur eigenständigen Entwicklung der Kantone Bern und Solothurn und ihrer Lebensgrundlagen. Nachhaltigkeit ist in der Organisation und in den Prozessen verankert.
Das Nachhaltigkeitsmanagement hat zum Ziel, den wirtschaftlichen Erfolg der BEKB in ein gesundes Verhältnis mit ihrem gesellschaftlichen und ökologischen Engagement zu stellen und die Nachhaltigkeitsleistung der Bank kontinuierlich zu verbessern. Das Umweltmanagement ist Bestandteil des Nachhaltigkeitsmanagements und erfüllt die Anforderungen der ISO-Norm 14001. Das Nachhaltigkeitsmanagement trägt namentlich dazu bei, Aspekte der Nachhaltigkeit (ESG-Kriterien) in Bankprodukte und -dienstleistungen einzubeziehen und die unternehmerische Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und der Gesellschaft wahrzunehmen. Damit sollen negative Auswirkungen auf eine nachhaltige Entwicklung minimiert und positive gestärkt werden.
Der Verwaltungsrat definiert im Rahmen der Oberleitung die strategischen Ziele und die Grundausrichtung der nachhaltigen Entwicklung der BEKB. Er legt die Nachhaltigkeitsstrategie sowie -ziele fest. Der Verwaltungsrat überwacht die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und befindet mindestens fünfmal jährlich über Nachhaltigkeitsthemen:
Weitere Nachhaltigkeitsthemen werden nach Bedarf und Aktualität traktandiert.
Der Verwaltungsrat entscheidet über die Anwendung nationaler oder internationaler ESG-Regelwerke, genehmigt die jährliche externe Nachhaltigkeitsberichterstattung und unterbreitet sie der Generalversammlung zur konsultativen Abstimmung (erstmals für das Berichtsjahr 2022).
Unter der Leitung von Antoinette Hunziker-Ebneter, einer ausgewiesenen Nachhaltigkeitsexpertin, setzt sich der Verwaltungsrat regelmässig mit Nachhaltigkeitsthemen auseinander und festigt damit das diesbezügliche kollektive Wissen. So war Nachhaltigkeit ein Schwerpunktthema am Strategieworkshop vom Herbst 2020: Das Gremium hat sich vertieft mit der nachhaltigen Ausrichtung der Bank und der Nachhaltigkeit im Kredit- und Anlagegeschäft befasst und eine breit angelegte Nachhaltigkeitsausbildung initiiert. Seither wird der Verwaltungsrat jährlich über den Umsetzungsstand informiert und setzt sich mit Massnahmen zur weiteren Verankerung der Nachhaltigkeitsthematik auseinander.
Der Verwaltungsrat wird an jeder Sitzung von den Mitgliedern der Geschäftsleitung über aktuelle Ereignisse und Projekte in den einzelnen Departementen informiert. Dabei werden Aspekte der Nachhaltigkeit regelmässig angesprochen und erörtert. Am Strategieworkshop im Herbst 2023 wird die Nachhaltigkeit erneut ein Schwerpunktthema sein.
Die Geschäftsleitung ist für die operative Umsetzung der vom Verwaltungsrat verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele verantwortlich. Im Nachhaltigkeitsleitbild definiert sie die spezifischen Zielsetzungen und die bankweit gültigen Leitplanken. Sie bewertet das Nachhaltigkeitsmanagement jährlich auf Zweckmässigkeit und Wirksamkeit und sorgt dafür, dass die materiellen und personellen Mittel für ein effizientes Nachhaltigkeitsmanagement zur Verfügung stehen.
Die Geschäftsleitung prüft die Nachhaltigkeitsberichterstattung und stellt sicher, dass die wesentlichen Aspekte berücksichtigt sind.
Der Leiter Nachhaltigkeit ist organisatorisch im CEO-Office angesiedelt, welches direkt an den CEO rapportiert. Er hat die Fachführung Nachhaltigkeit inne und ist für die bankweite Koordination der nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten zuständig. Dazu gehören die Leitung der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, die Planung, Umsetzung und Steuerung von Massnahmen und Initiativen zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung der Bank sowie die Unterstützung der Fachgruppen und Mitarbeitenden beim Erreichen der Ziele gemäss Nachhaltigkeitsleitbild. Ferner stellt er zusammen mit der Unternehmenskommunikation eine effektive, transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung und -kommunikation sicher.
Ereignisorientiert finden Gespräche zwischen dem Leiter Nachhaltigkeit und dem CEO sowie der Präsidentin des Verwaltungsrats statt.
Die BEKB-interne Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit (zum Beispiel strategische Stossrichtungen, Zielsetzungen und Massnahmen). Sie steuert die Umsetzung des Nachhaltigkeitsleitbildes, beurteilt die Zielerreichung und initiiert Folgemassnahmen. In der Arbeitsgruppe wirken Verantwortliche für Prozesse mit hoher gesellschaftlicher oder ökologischer Relevanz – unter anderen die Verantwortliche Nachhaltige Anlagen und die Leiter der Bereiche Kreditmanagement, Personal, Infrastrukturservices und Geschäftsfeldmanagement – sowie Vertreter des Vertriebs mit. Sie sind verantwortlich für die Umsetzung der Massnahmen in ihrem Fachgebiet und berichten der Arbeitsgruppe regelmässig über den Stand der Arbeiten.
Periodisch, mindestens einmal jährlich, berichtet der Leiter der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit der Geschäftsleitung über den aktuellen Stand der Zielerreichung und der Massnahmen sowie deren Wirksamkeit.
Für die Steuerung spezifischer Nachhaltigkeitsthemen und die Erarbeitung konkreter Lösungen werden bereichs- und hierarchieübergreifende Fachgruppen eingesetzt. Namentlich sind dies folgende:
Alle Führungskräfte sind zuständig für die permanente Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements in ihrem Verantwortungsbereich und die Einhaltung der im Nachhaltigkeitsleitbild definierten Leitplanken bis auf Stufe der Mitarbeitenden.
Aspekte der Nachhaltigkeit werden in die Geschäftsprozesse integriert und im Alltag umgesetzt. Die Prozessverantwortlichen sind für die Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung ihrer Prozesse und die Sensibilisierung der Prozessanwender zuständig.
Der BEKB ist ein regelmässiger, enger Austausch mit ihren Anspruchsgruppen wichtig, um deren Bedürfnisse und Erwartungen sowie Anforderungen, die an die Bank gestellt werden, frühzeitig zu erkennen und entsprechend agieren zu können. Weiter erlaubt er ihr, Trends zu beobachten sowie Stärken und Verbesserungspotenziale zu ermitteln. Ein offener, transparenter Dialog schafft gegenseitiges Vertrauen und soll zu langjährigen, partnerschaftlichen Beziehungen beitragen. Als Anspruchsgruppen identifiziert die BEKB alle, die an der Wertschöpfung der Bank partizipieren oder in signifikanter Weise mit ihrer Geschäftstätigkeit in Berührung kommen.
Von zentraler Bedeutung ist der persönliche Bezug zum Ansprechpartner in der Bank sowie zum Einzugsgebiet der BEKB. Die Betreuungsintensität und die Kontakthäufigkeit werden auf die Kundenbedürfnisse und die Ausprägung der Kundenbeziehung abgestimmt. So können Kundinnen und Kunden zwischen verschiedenen Zugangskanälen wählen: den Standorten, dem Kundencenter und den digitalen Dienstleistungen (siehe Geschäftsbericht > Vielfältige Geschäftsfelder > Vertriebsnetz und digitale Angebote).
Die BEKB führt zahlreiche regionale Kundenanlässe sowie Veranstaltungen für KMU, für institutionelle und für private Anlegerinnen und Anleger durch. Privat- und Firmenkunden werden in regelmässige Marktforschungsstudien einbezogen oder zu ihrer Zufriedenheit mit den Dienstleistungen der BEKB befragt. Weitere Informationen zur Kundenzufriedenheit sowie zu Instrumenten für Kundenfeedbacks siehe Kundenzufriedenheit und Servicequalität.
Auch bei Produktentwicklungen werden Kundinnen und Kunden sowie weitere Interessierte früh in den Prozess einbezogen: mit der BEKB-Kundencommunity. In Testgruppen werden Bedürfnisse ermittelt, Lösungsvorschläge entwickelt und diese an Prototypen getestet.
Je nach ihren Bedürfnissen können Kundinnen und Kunden zwischen verschiedenen Zugangskanälen wählen: den Standorten, dem Kundencenter und den digitalen Dienstleistungen.
Die Mitarbeiterzufriedenheit wird alle drei Jahre erhoben, letztmals im Sommer 2020. Im Vergleich zur Umfrage 2017 sind sowohl die Gesamtzufriedenheit als auch das Commitment der Mitarbeitenden leicht gestiegen. Die Resultate wurden in den verschiedenen Organisationseinheiten ausgewertet, punktuelle Massnahmen wurden festgelegt und umgesetzt.
Seit 2019 führt die BEKB regelmässige Pulse Checks bei ihren Mitarbeitenden durch. Diese Umfragen sollen Aufschluss über die Stimmung innerhalb der Bank geben und helfen, den Wandel voranzubringen.
Seit 2007 verfügt die BEKB über ein institutionalisiertes Ideenmanagement. Über dieses elektronische Instrument können Mitarbeitende Verbesserungsvorschläge einbringen; die besten Ideen werden prämiert. Damit wird ihr unternehmerisches Denken und Handeln gefördert. Im Berichtsjahr wurden 88 Ideen und Inputs eingereicht.
Die Personalkommission (PEKO) der BEKB nimmt die Interessen der Mitarbeitenden gegenüber den Führungsgremien der Bank wahr. In regelmässigen Gesprächen mit der Präsidentin des Verwaltungsrats, dem CEO sowie dem Personalbereich werden wichtige Mitarbeiterbelange diskutiert und Lösungen vereinbart. Nebst der Salärentwicklung inklusive Lohnnebenleistungen und Personalentwicklungsmassnahmen sind dies insbesondere die Mitarbeiterzufriedenheit und organisatorische Veränderungen. Zusammensetzung, Wahl und Funktionsweise der PEKO sowie die Mitwirkung der Mitarbeitenden der BEKB sind im internen «Reglement für die Personalkommission» definiert. Die PEKO ist die Verbindungsstelle zum Schweizerischen Bankpersonalverband (SBPV).
Wie die BEKB ihre Mitarbeitenden in Veränderungsprozesse einbezieht, lesen Sie im Kapitel Verantwortung als Arbeitgeberin und Umgang mit Veränderungen.
Aktionärinnen und Aktionäre werden im Rahmen der Generalversammlung, mittels Geschäfts-, Nachhaltigkeits- und Semesterberichten, über das Internet, über spezielle Produkte und an speziellen Anlässen informiert und einbezogen. Zudem steht ihnen die verantwortliche Person für Investor Relations der BEKB als Anlaufstelle zur Verfügung.
Mit dem Kanton Bern als Mehrheitsaktionär findet ein regelmässiger, institutionalisierter Dialog zu wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Themen statt. Dazu gehören jährlich zwei Informationsgespräche zwischen Regierungsrat und Bankleitung.
Die Generalversammlung der BEKB steht jeweils im Zeichen einer ihrer Anspruchsgruppen. Als Schwerpunktthemen wurden zum Beispiel die regionale Verankerung, die Nachhaltigkeit oder die Jugendförderung behandelt. Es existieren keine Stimmrechtsbeschränkungen oder Vinkulierungsvorschriften. Eine Aktie berechtigt zu einer Stimme. An der Generalversammlung ist die Redefreiheit gewährleistet und an keine Minimalquote gebunden. Bisher haben noch keine Aktionärinnen oder Aktionäre der BEKB eine Konsultativabstimmung verlangt. Das Protokoll der Generalversammlung ist auf der Website publiziert. Darin werden auch die Anträge und Fragen der Aktionärinnen und Aktionäre transparent aufgezeigt und beantwortet.
Nachdem die Generalversammlung in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt virtuell durchgeführt werden musste, fand sie im Berichtsjahr am 17. Mai 2022 wieder mit persönlicher Anwesenheit von rund 1550 Aktionärinnen und Aktionären statt.
Die Generalversammlung stimmt bindend ab über die Vergütungen an den Verwaltungsrat und an die Geschäftsleitung. An der Generalversammlung 2022 wurde der Gesamtbetrag der Vergütung des Verwaltungsrats mit 95 Prozent Ja-Stimmen (2021: 96 Prozent) und der Gesamtbetrag der Vergütung der Geschäftsleitung mit 96 Prozent Ja-Stimmen (2021: 96 Prozent) genehmigt.
Lieferanten und Geschäftspartner werden im Rahmen von Ausschreibungs- und Angebotsprozessen einbezogen. Bei der Wahl der Geschäftspartner und im Verlauf der Zusammenarbeit werden konkrete Erwartungen bezüglich nachhaltiger Geschäftstätigkeit formuliert und laufend überprüft.
Für den Austausch mit den bedeutendsten Partnern existieren institutionalisierte Gremien. Damit werden die strategische Steuerung der Partnerschaften sowie eine reibungslose operative Zusammenarbeit sichergestellt.
Der Staat, die Behörden oder die Medien sowie die Öffentlichkeit werden primär über die Berichterstattungsprozesse der BEKB informiert, das heisst über Medienmitteilungen, Publikationen sowie über gesetzliche und regulatorische Reportings. Zusätzlich können Anliegen via Medienstelle an die Bank getragen werden. Weiter führt die Bank den Dialog mit spezifischen Interessengruppen, zum Beispiel mit NGOs, und nutzt die Austausche, um deren Sichtweise zu verstehen und allenfalls in die Weiterentwicklung der Bank einfliessen zu lassen.