Arbeitgeberin

Aus- und Weiterbildung

Gut ausgebildete Mitarbeitende sind für die BEKB ein entscheidender Erfolgsfaktor. Durch ständige Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden stellt sie ein hohes Mass an Kompetenz und Professionalität sicher.

Ein Bildungsbeirat nimmt Stellung zu Bildungskonzept, -angebot und -politik der BEKB und berät die Bank in allen grundsätzlichen Belangen im Bereich Personal und Bildung. Mindestens zwei Mitglieder sind Vertreter von externen Bildungsinstitutionen oder der Privatwirtschaft.

Lernende ausbilden

Die BEKB ist eine bedeutende Anbieterin von Ausbildungsplätzen im Wirtschaftsraum Bern. Sie bildet (Stand Ende 2022) 49 Lernende in der Bankbranche aus. Zusätzlich stehen vier Jugendliche im Berufsbild Kundendialog, acht im Berufsbild Kaufmann/Kauffrau Dienstleistung und Administration sowie eine Person im Berufsbild Mediamatiker/-in in Ausbildung. Im Kontext der Neugründung der aity AG wird aktuell die Schaffung von weiteren Ausbildungsplätzen für Lernende in den ICT-Berufen geprüft. Die hohe Bedeutung und Nachhaltigkeit der Ausbildungsaktivitäten zeigt sich in der sehr hohen Übernahmequote von Lehrabgängerinnen und -abgängern: Nach Abschluss ihrer Ausbildung übernahmen im Berichtsjahr 24 Mitarbeitende (92 Prozent) eine Funktion bei der BEKB. Einige von ihnen besuchen neben ihrem Teilzeitpensum die Berufsmaturitätsschule oder absolvieren einen Stage im anderssprachigen Kantonsteil.

Für Studienabsolventinnen und -absolventen sowie junge Berufsleute bietet die BEKB ein Traineeprogramm an, mit dem sie auf die Übernahme einer Spezialisten- oder Führungsfunktion vorbereitet werden. Mit dem Programm «Young Professionals» werden Mitarbeitende auf eine konkrete Zielstelle vorbereitet und ein spezifisches Angebot für Quereinsteigerinnen und -einsteiger richtet sich an bankfremde Mitarbeitende.

Ende 2022 waren 82 Lernende, Berufsmaturitätsschülerinnen und -schüler, Trainees, Young Professionals, Quereinsteigerinnen und -einsteiger sowie Stagiaires in Ausbildung. Somit ist bei der BEKB jeder elfte Arbeitsplatz ein Ausbildungsplatz.

Seit vielen Jahren hatte die BEKB den Anspruch, jeden zehnten Arbeitsplatz als Ausbildungsplatz anzubieten, und hat diese Zielsetzung bis vor Kurzem erfüllt. Das Einhalten dieser Quote ist in den letzten zwei bis drei Jahren in den Hintergrund gerückt: Nach wie vor ist die BEKB eine bedeutende Anbieterin von Ausbildungsplätzen, sie will aber auch in Zukunft grundsätzlich allen Mitarbeitenden nach Abschluss ihrer Ausbildung einen Arbeitsplatz im Unternehmen anbieten können. Das führt dazu, dass Talente vermehrt bedarfsorientiert statt quotenabhängig ausgebildet werden.

Um den Jugendlichen den Schritt in die Arbeitswelt zu erleichtern, bietet ihnen die BEKB ein spezifisches Mentoringprogramm für Lernende an. Bei den Mentorinnen und Mentoren handelt es sich hauptsächlich um Hochschulabsolventinnen und -absolventen (Trainees). Sie stellen den Lernenden ihr Wissen, ihre Fähigkeiten sowie ihr Netzwerk zur Verfügung und helfen ihnen dabei, sich in der neuen Situation beruflich, schulisch und privat weiterzuentwickeln. Gleichzeitig können die Trainees ihre Führungs- und Coachingkompetenzen erweitern.

Wer nach der Ausbildung im Unternehmen bleibt oder über einen Quereinstieg in die BEKB eintritt, hat wie alle Mitarbeitenden zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. In ihrem Bildungszentrum bietet die BEKB Seminare an, etwa zu bankspezifischen Themen oder zur Verbesserung der Persönlichkeits-, Sozial-, Methoden-, Sach- und Rollenkompetenz.

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82

Ausbildungsplätze

Jeder elfte Arbeitsplatz bei der BEKB ist ein Ausbildungsplatz

Zertifizierte Finanzcoaches

Die Fachkenntnisse der Finanzcoaches werden regelmässig geprüft, damit die Beratungs- und Servicequalität auf hohem Niveau bleibt. Die Finanzcoaches absolvieren eine fachliche Zertifizierung mit einer schriftlichen Prüfung und einem Praxistest. Die Rezertifizierung dieser Fachkenntnisse findet alle drei Jahre statt. Seit 2018 erfolgt die Personenzertifizierung nach der international anerkannten ISO-Norm 17024. Eine unabhängige, externe Zertifizierungsstelle führt die Prüfungen durch und vergibt bei erfolgreichem Abschluss den branchenweit anerkannten Kompetenznachweis «Kundenberater/-in Bank».

Führungskräfte eigenverantwortlich entwickeln

Den Führungskräften kommt im Kontext zur Kulturentwicklung sowie zur Erhaltung und Stärkung der Arbeitsmarktfähigkeit eine Schlüsselrolle zu. Im Berichtsjahr wurde eine Konzeption für die Entwicklung von Führungskräften erarbeitet und bereits erste Module durchgeführt.

Die Führungskräfte werden individuell und bedarfsgerecht bei ihren täglichen Herausforderungen unterstützt. Im Fokus steht erfahrungsbasiertes und umsetzungsorientiertes Lernen an den eigenen konkreten Herausforderungen. Neue Zusammenarbeits- und Führungsformen werden miteinander ausprobiert und eingeübt. Damit wird die Entwicklung von klassisch hierarchischer Organisation zu agileren Zusammenarbeits- und Führungsformen gefördert. Daneben wird in den verschiedenen Gefässen auch die crossfunktionale Zusammenarbeit gestärkt.

Insgesamt werden rund zehn Module angeboten – die Führungskräfte bestimmen die Dauer und Geschwindigkeit ihres Lernprozesses eigenverantwortlich, das heisst, auf Basis der eigenen Entwicklungsziele können eigenverantwortlich individuelle Lernpfade gewählt werden.

Ergänzend werden im Programm «zäme wachse» Peerlearning-Gruppen geführt. Hier wird in kleinen Gruppen à drei bis vier Personen in rund sechs bis acht Wochen an konkreten Führungs-Challenges gearbeitet. Die Gruppen werden bei gewissen Schritten extern begleitet, nehmen jedoch viele Reflexions- und Transferaufgaben eigenverantwortlich innerhalb der Gruppe wahr.

Nachhaltigkeitsausbildung

Im Herbst 2020 hat der Verwaltungsrat zusammen mit der Geschäftsleitung ein umfassendes Ausbildungskonzept Nachhaltigkeit initiiert. Neben fundiertem Grundlagenwissen wird vermittelt, wie die BEKB Nachhaltigkeit im Anlagegeschäft und im Kreditgeschäft integriert. Seit Beginn der Umsetzung wurden acht Ausbildungsmodule im Umfang von mehr als sieben Lernstunden ausgerollt. Weitere werden im Jahr 2023 folgen. Die Ausbildungs- und Lernsequenzen richten sich an alle Mitarbeitenden der Bank, nicht nur an die Finanzcoaches – auch wenn diese in erster Priorität geschult werden. Ziel ist es, das Thema Nachhaltigkeit im Bewusstsein zu verankern und als festen Bestandteil in die Beratung der Kundinnen und Kunden einfliessen zu lassen. Mentale Strukturen und Denkhaltungen sollen überprüft und durch Reflexion und Abgleich mit den eigenen Werten auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden.

Personal entwickeln

Die BEKB verändert sich – um auch in Zukunft die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden erfolgreich erfüllen zu können. In einem Umfeld, das durch hohe Veränderungsgeschwindigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Widersprüchlichkeit geprägt ist, rücken Lern- und Anpassungsfähigkeit in den Fokus der Kultur- und Personalentwicklungsarbeit. So werden Systeme, Führungsinstrumente und Personalprozesse konsequent überarbeitet und auf die Förderung von Eigenverantwortung und Entwicklung ausgerichtet.

Die Personalentwicklungsmassnahmen der BEKB zielen darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden zu erhalten oder zu verbessern. Für verschiedene Zielgruppen werden spezifische Entwicklungsgefässe zur Erhaltung beziehungsweise Stärkung der Arbeitsmarktfähigkeit angeboten.

Mit einem direkten, offenen Dialog und Gefässen für den Wissenstransfer wie zum Beispiel «shadowing/schättele», einer Jobrotation für ein paar Stunden, begünstigt die BEKB den Austausch zwischen Mitarbeitenden, Vorgesetzten und Fachverantwortlichen.

Der Performancemanagement-Prozess (Zielvereinbarung und Entwicklungsplanung, Feedbackgespräche und Leistungsbeurteilung) dient der zielgerichteten Führung der Mitarbeitenden und bildet den Rahmen für individuelle Entwicklungsmassnahmen. Dieses Führungsinstrument ist etabliert und wird bei allen Mitarbeitenden aller Funktionsstufen eingesetzt. Bei den Lernenden wird die Leistung gemäss Lehrplanzielsetzungen überprüft.

Zeitgleich mit der Strategie 2025 der BEKB wurden Schlüsselkompetenzen definiert, die für Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermassen relevant und richtungsweisend sind. Diese bilden gemeinsam mit dem Zusammenarbeits- und Führungsverständnis den Rahmen der Kultur- und Personalentwicklungsarbeit der Bank.

Im Berichtsjahr wurde ein Konzept für die systematische Nachfolge- und Entwicklungsplanung (NEP) erarbeitet und in zwei Pilotprojekten getestet. Ziel dieses Prozesses ist es, eine systematische Nachfolgeplanung sicherzustellen sowie Potenzialträgerinnen und Potenzialträger zu identifizieren und systematisch zu entwickeln. Im Jahr 2023 wird das Programm für die ganze BEKB (inklusive aity AG) ausgerollt. Nebst der Pflege und Weiterentwicklung der Schlüsselkompetenzen soll mit der Umsetzung dieses Programms auch ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung der Arbeitgeberpositionierung geleistet werden.

Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in crossfunktionalen Teams gewinnen neben den fachlichen Kompetenzen Sozial-, Methoden- und Persönlichkeitskompetenzen an Bedeutung. Die Aktivitäten in der Personal- und Organisationsentwicklung nehmen diesen Richtungswechsel in der Gestaltung von Lernarchitekturen methodisch und didaktisch auf. Als Folge von Veränderungen in der Zusammenarbeit und einem Fokus auf crossfunktionale Zusammenarbeit wird ebenfalls ein Augenmerk auf den Aufbau von agiler Methodenkompetenz gelegt.

Eine webbasierte Lernplattform beinhaltet Applikationsschulungen und bankeigene Lernprogramme, die teilweise mit Abschlusstest zu absolvieren sind, so zum Beispiel Compliance-Schulungen. Ebenfalls in die Plattform integriert sind Lerninhalte sowie die schriftliche Prüfung der Personenzertifizierung, Lernvideos und Kursunterlagen. Zudem ermöglicht sie den direkten Austausch innerhalb von Teilnehmergruppen. Die im Jahr 2021 gestartete Nachhaltigkeitsausbildung wurde ebenfalls über die Lernplattform ausgerollt.

GRI

 

Einheit

2022

2021

2020

2019

2018

 

Aus- und Weiterbildung

 

 

 

 

 

 

 

Mitarbeitende in Ausbildung insgesamt

Anzahl

82

91

98

107

114

– davon Lernende

Anzahl

62

65

67

73

72

– davon Berufsmaturitätsschülerinnen und -schüler

Anzahl

9

11

10

12

17

– davon Trainees, Young Professionals und Quereinsteiger/-innen 1

Anzahl

8

8

9

14

15

– davon Stagiaires

Anzahl

3

7

12

8

10

404-2

Mitarbeitende in berufsbegleitender externer Weiterbildung

Anzahl

91

92

95

85

95

404-1

Interne Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/-in (teilzeitbereinigt)

Tage

3,7

3,8

3,0

3,9

3,4

1 Young Professionals und Quereinsteiger/-innen ab 2022.

Die Mitarbeitenden der BEKB nahmen 2022 an durchschnittlich 3,7 Tagen interne Ausbildungsangebote in Anspruch. Darin enthalten sind virtuelle und physische Kurstage, das Selbststudium auf der internen webbasierten Lernplattform sowie Ausbildungen im Rahmen des Programms «agiles Erfolgsteam».

Bei der Interpretation der ausgewiesenen Ausbildungstage ist das Lernverständnis der BEKB zu berücksichtigen, welches sich am 70-20-10-Modell orientiert: Nur 10 Prozent des Lernens geschieht durch klassische Weiterbildung (Kursbesuche, Seminare), 20 Prozent durch Interaktionen (soziales Lernen) und 70 Prozent durch Herausforderungen im Berufsalltag. Demzufolge setzt die BEKB immer mehr auf neue, wirkungsvolle Ausbildungsformen wie Erfahrungs- und Fachaustausche, Mentorings, Peerlearning oder Workshops. Die dafür investierten Lernstunden sind jedoch kaum quantifizierbar und daher in den oben stehenden Ausbildungstagen nicht enthalten.

Die internen Ausbildungen werden durch externe Ausbildungslehrgänge in den Bereichen Bank und Finance, Betriebswirtschaft und Projektleitung ergänzt. Ende 2022 befanden sich 91 Mitarbeitende in berufsbegleitenden externen Weiterbildungen.

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