Umwelt
Die BEKB ist bestrebt, negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt zu minimieren. Dabei spielen insbesondere die finanzierten Emissionen – die durch Kredite und Investitionen finanzierten Treibhausgasemissionen – eine wichtige Rolle.
Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden, das heisst, die Treibhausgase auf Netto-Null zu reduzieren. Neben der Realwirtschaft, welche durch die Produktion und den Konsum von Gütern und Dienstleistungen direkten Einfluss auf die Umwelt hat, können auch Finanzinstitute einen effektiven Beitrag gegen den Klimawandel leisten.
Die BEKB ist sich dieser Rolle bewusst. Sie will zu einer klimafreundlichen Wirtschaft beitragen, zum Beispiel mit einer gezielten Kundenberatung oder mit Anreizen für energieeffiziente Liegenschaften. Sie will ausserdem darauf hinwirken, dass Hürden auf dem Weg zu Netto-Null überwunden werden können – Hürden wie zum Beispiel politische Rahmenbedingungen, Anreiz- und Steuerungsmechanismen oder Datengrundlagen zur Berechnung finanzierter Emissionen. Deswegen hat sie sich verschiedenen Initiativen angeschlossen und sich zum Ziel gesetzt, ihre Kredit- und Anlageportfolios bis spätestens 2050 auf Netto-Null-Emissionen auszurichten (siehe Abschnitt weiter unten).
Auch bei Beschaffungen berücksichtigt die BEKB Umweltaspekte: Sowohl die Lieferanten als auch die gelieferten Produkte und Dienstleistungen müssen den gängigen ökologischen Standards genügen und möglichst aus dem Einzugsgebiet der Bank stammen.
Mit welchen Produkten und Dienstleistungen die BEKB dazu beiträgt, die Umwelt zu schonen, lesen Sie im Abschnitt Produkte und Dienstleistungen.
Die BEKB beurteilt die Auswirkungen des Klimawandels bereits heute im Rahmen ihres Risikomanagements (siehe Geschäftsbericht > Risikomanagement > Klimabedingte Finanzrisiken) – dies in Anlehnung an die internationalen und nationalen Initiativen zur verbesserten Berichterstattung über klimabedingte Finanzrisiken. Die aktuell qualitative Beurteilung wird künftig weiterentwickelt und mit quantitativen Messgrössen ergänzt.
Das Kreditportfolio wird systematisch im Hinblick auf finanzielle Risiken (Marktrisiken und Ausfallrisiken) analysiert. Umweltrisiken wie der Klimawandel werden in die Kreditbeurteilung einbezogen, insbesondere in Regionen mit hoher Exposition gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels (zum Beispiel Gefahr von Überschwemmungen oder Exposition alpiner Skigebiete).
Gefahren im Zusammenhang mit den Standorten der Bank oder bezüglich der Sicherstellung der Bankdienstleistungen werden im Rahmen des Business Continuity Management und der Katastrophenvorsorge beurteilt, und entsprechende Massnahmen werden definiert. Dabei werden auch Leistungen der Hauptlieferanten berücksichtigt.
Der Klimawandel bietet auch Chancen für die BEKB: Energiepolitische Weichenstellungen, höhere Energiepreise und eine zunehmende Sensibilität der Bevölkerung eröffnen Möglichkeiten im Bereich neuer Finanzierungen (Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz oder im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien) und spezifischer Anlageprodukte.
Das langjährige Umweltengagement und die verantwortungsvolle Geschäftspolitik der BEKB wirken dabei unterstützend. Als Unternehmen mit vergleichsweise geringem Energieverbrauch profitiert die BEKB zudem von der Rückverteilung der CO2-Lenkungsabgabe auf fossile Brennstoffe. Die Bank setzt diese Gelder für Klimaschutzmassnahmen und zur Kompensation ihrer CO2-Emissionen ein.
Um Einfluss auf eine nachhaltige Entwicklung und die Emissionsreduzierung in der Realwirtschaft zu nehmen, engagiert sich die BEKB in branchenspezifischen Foren, Verbänden und Initiativen. Der Austausch mit Branchenexperten, der Wissenschaft und anderen Unternehmen hilft, ein besseres Verständnis für klimabezogene Chancen und Risiken zu erlangen oder neue Methoden zu verfolgen beziehungsweise mitzugestalten.
Gemeinsam mit rund 350 Finanzdienstleistern engagiert sich die BEKB für mehr Transparenz bei der Finanzierung von Treibhausgasemissionen. Als zweite Schweizer Bank ist sie im Jahr 2020 der weltweiten Partnerschaft PCAF (Partnership for Carbon Accounting Financials) beigetreten. Diese strebt an, die sogenannten «finanzierten Emissionen » – die durch Kredite und Investitionen finanzierten Treibhausgasemissionen – zu messen und offenzulegen. Die PCAF entwickelt Open-Source-Methoden für die Treibhausgasbuchhaltung. Dadurch ermöglicht sie der Finanzindustrie, effektive Massnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Die BEKB bekräftigt mit dem Beitritt ihre Absicht, die relevanten ökologischen und sozialen Wirkungen ihrer Portfolios zu identifizieren. Die PCAF-Methodik dient der BEKB als Grundlage zur Berechnung der wissenschaftsbasierten Ziele und Absenkpfade (siehe nachfolgenden Abschnitt).
Die BEKB engagiert sich für mehr Transparenz bei der Finanzierung von CO2-Emissionen.
Im Berichtsjahr ist die BEKB als eine der ersten Schweizer Banken der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) der UNO beigetreten. Damit verpflichtet sie sich, ihre Kredit- und Anlageportfolios bis spätestens 2050 auf Netto-Null-Emissionen auszurichten. Mit ihrem Beitritt zur NZBA führt die BEKB ihr langjähriges Engagement für den Klimaschutz fort und trägt dazu bei, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Die Bank wird bis Mitte 2023 wissenschaftsbasierte Ziele und Absenkpfade für kohlenstoffintensive Sektoren festlegen und Zwischenziele per 2030 definieren. Anschliessend werden Transitionspläne mit Handlungen und Massnahmen erarbeitet.
Seit vierzehn Jahren nimmt die BEKB am CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) teil und legt ihre Umweltleistungen detailliert offen (siehe Nachhaltigkeits-Highlights > Ausgezeichnete Bank).
Seit 2018 ist die BEKB Mitglied im Schweizer Verband für nachhaltige Finanzen, Swiss Sustainable Finance (SSF). Damit untermauert sie ihr Engagement für die Förderung nachhaltiger Finanzen und will dazu beitragen, diese gemeinsam weiterzuentwickeln.
Im Jahr 2021 ist die BEKB dem Wirtschaftsverband swisscleantech beigetreten. swisscleantech vereint klimabewusste Unternehmen, die politische Rahmenbedingungen für klimataugliches Wirtschaften erarbeiten und dafür sorgen, die Schweiz bis spätestens 2050 CO2-neutral zu machen.
Die BEKB hat mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) freiwillige Zielvereinbarungen bezüglich Energieverbrauch und CO2-Ausstoss abgeschlossen. Sowohl die Ziele der Vereinbarung bis 2014 als auch jene bis 2022 wurden übertroffen. Letztere hat eine Erhöhung der Energieeffizienz um 12 Prozent gegenüber 2012 mit rund 100 konkreten Massnahmen umfasst, die plangemäss umgesetzt worden sind. Eine neue Zielvereinbarung soll im Jahr 2023 abgeschlossen werden.
Seit 2006 ist die BEKB Mitglied der Klimaplattform der Wirtschaft. Dieses Netzwerk von Unternehmen, Wirtschaftsvereinen und öffentlicher Hand engagiert sich im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Raum Bern.
Zudem unterstützt die BEKB die Unternehmerinitiative «Neue Energie Bern», die sich für die nachhaltige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien und Energieeffizienz im Kanton Bern einsetzt und mit der jährlichen Vergabe des Berner Unternehmenspreises «Klima + Energie» vorbildliche Engagements auszeichnet.
Die BEKB ist Mitglied bei «öbu», dem Verband für nachhaltiges Wirtschaften. In diesem Netzwerk arbeiten mehr als 300 Schweizer Unternehmen zusammen, um die nachhaltige Entwicklung der Schweizer Wirtschaft zu unterstützen. öbu fördert den Wissensaustausch und setzt sich für die Entwicklung von politischen Rahmenbedingungen ein, die es Unternehmen ermöglichen, nachhaltig und gewinnbringend zu arbeiten.
Zusätzlich zu den Mitgliedschaften und Initiativen mit explizitem Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist die BEKB Mitglied beim Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) und bei der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg). Im Berichtsjahr hat die SBVg am Hauptsitz der BEKB einen Roundtable mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern zum Thema Sustainable Finance durchgeführt.