Die BEKB will ihr nachhaltiges Engagement wirkungsorientiert vorantreiben. Deshalb setzt sie sich regelmässig damit auseinander, wie sie am besten zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann.
Ermittlung der wesentlichen Themen
Die BEKB publiziert seit dem Geschäftsjahr 2009 einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Im Zuge der Aktualisierung der GRI-Standards hat die BEKB die wesentlichen Themen periodisch überarbeitet und den Nachhaltigkeitsbericht entsprechend weiterentwickelt.
Im Berichtsjahr hat die BEKB von einem auf Nachhaltigkeit spezialisierten Beratungsunternehmen eine neue Wesentlichkeitsanalyse (Impact Assessment) durchführen lassen. Dabei wurden jene Nachhaltigkeitsthemen identifiziert, in welchen die BEKB die grössten direkten und indirekten Auswirkungen auf die Bereiche Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Menschen und somit auf eine nachhaltige Entwicklung hat (Inside-Out-Perspektive).
In einem ersten Schritt wurden auf Basis von Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerken 25 potenziell relevante Nachhaltigkeitsthemen definiert. Darauffolgend wurden die Auswirkungen (Impacts) bei diesen Themen anhand der vier Kriterien Reichweite, Schweregrad, Reversibilität und Wahrscheinlichkeit bewertet. Bei der Bewertung wurde die gesamte Wertschöpfungskette der BEKB betrachtet. Neben den Auswirkungen der bankinternen Prozesse wie des Betriebs der Standorte oder der Prozesse zur Erbringung von Bankdienstleistungen, wurden auch die vorgelagerten und nachgelagerten Prozesse einbezogen. Als vorgelagert gelten beispielsweise die Prozesse zur Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen oder die Zusammenarbeit mit Lieferanten. Bei den nachgelagerten Aktivitäten stehen die Auswirkungen im Fokus, welche durch das Anlage- und Kreditgeschäft oder das gesellschaftliche Engagement der BEKB entstehen.
Die Ergebnisse dieses Impact Assessment wurden mit der BEKB besprochen und der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit vorgestellt. Darauf basierend hat die BEKB die fünf folgenden wesentlichen Themen definiert:
Anlagegeschäft
Kreditgeschäft
Klima und Energie
Wirtschaftliche Auswirkungen
Diversität und Chancengleichheit
Die wesentlichen Themen werden 2023 weiter geschärft und erweitert.
Um ein vollständiges Bild über die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen zu erlangen, wird das Management der BEKB im Jahr 2023 das Impact Assessment um die Outside-In-Perspektive ergänzen (Auswirkung der Nachhaltigkeitsthemen auf die Unternehmung im Sinne von Chancen und Risiken). Durch die sogenannte doppelte Materialität werden die wesentlichen Themen weiter geschärft und erweitert werden. Diese Themen bilden danach die Grundlage für die strategischen Schwerpunkte im Nachhaltigkeitsbereich und die Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Aus diesem Grund hat die BEKB die Struktur ihres Nachhaltigkeitsberichts 2022 nicht komplett an den vorläufigen wesentlichen Themen ausgerichtet. Dennoch berichtet sie über alle bedeutenden Aspekte der Nachhaltigkeit. Dabei wird auf Vollständigkeit und auf Nachvollziehbarkeit geachtet, zum Beispiel, indem Vorjahresvergleiche aufgezeigt und Trends sichtbar gemacht werden. Die Angaben sollen genau, detailliert, zeitgerecht, klar verständlich und – im Hinblick auf eine mögliche externe Bestätigung – verlässlich sein.
Management der wesentlichen Themen
Im Folgenden die Beschreibung der vom GRI-Standard (GRI 3-3) geforderten Managementansätze mit den Hinweisen, wo im Bericht die dazugehörigen Informationen zu finden sind.
Anlagegeschäft
MANAGEMENTANSATZ ANLAGEGESCHÄFT
Ausführliche Informationen dazu lesen Sie im Kapitel Anlagegeschäft.
Auswirkungen: Die Auswirkungen des Anlagegeschäfts betreffen viele Nachhaltigkeitsthemen (zum Beispiel Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Menschenrechte); sie können sowohl positiv als auch negativ sein. Die effektive Wirkung entsteht indirekt – nachgelagert bei den Unternehmen, in die Anlagekundinnen und -kunden ihr Vermögen investieren (zum Beispiel ein Bergbauunternehmen, das Umweltschäden verursacht, ein Textilhersteller, der Menschenrechte missachtet oder ein Hersteller von Solaranlagen, der zu mehr erneuerbarem Strom beiträgt). Diese Auswirkungen können über die Anlagepolitik und die Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien für die angebotenen Anlageprodukte gesteuert werden.
Ambition: Die BEKB hat mit dem Nachhaltigkeitsansatz festgelegt, welche Emittenten sich für eine Investition qualifizieren. Dabei gelten strenge Nachhaltigkeitskriterien. Mit der Unterzeichnung der Prinzipien für verantwortliches Investieren (Principles for Responsible Investment, PRI) hat sich die BEKB dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitskriterien in allen ihren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Mit dem Beitritt zur Net-Zero Banking Alliance (NZBA) hat sich die BEKB zudem verpflichtet, ihre finanzierten Emissionen bis spätestens 2050 auf Netto-Null zu stellen. Sie wird im Jahr 2023 entsprechende wissenschaftsbasierte Ziele mit Absenkpfaden festlegen. Die BEKB hat im Nachhaltigkeitsleitbild 2020 bis 2023 die Ziele definiert, den Anteil nachhaltiger BEKB-Anlagefonds auf 30 Prozent der gesamten BEKB-Anlagefonds auszubauen und sicherzustellen, dass die eigenen Finanzanlagen zu mindestens 85 Prozent dem BEKB-Nachhaltigkeitsansatz entsprechen.
Massnahmen: Im Beratungsprozess werden Kundinnen und Kunden die Anlageansätze der BEKB erläutert und sie werden darauf sensibilisiert, ihr Geld nachhaltig anzulegen: Es werden primär nachhaltige Anlagelösungen empfohlen. Durch die Wahrnehmung der Stimmrechte und durch Engagement-Aktivitäten, bei denen Investoren mit Unternehmen in einen Dialog treten, nimmt die BEKB Einfluss auf die Auswirkungen ihres Anlagegeschäfts.
Messung: Die Umsetzung der Massnahmen wird im Rahmen des Reportings gegenüber der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat evaluiert (zum Beispiel der Anteil der nachhaltigen BEKB-Anlagefonds am Total der BEKB-Anlagefonds). Gegenüber Kundinnen und Kunden werden Nachhaltigkeitskennzahlen ihrer Investitionen offengelegt, zum Beispiel das Nachhaltigkeits- und das Klimarating. Die BEKB wird künftig jährlich messen, wie sich die finanzierten Emissionen entwickeln und wie sie im Vergleich zu den definierten Absenkpfaden stehen. Zudem werden bis 2024 Transitionspläne erstellt und Massnahmen für die Umsetzung des Netto-Null-Ziels definiert.
Kreditgeschäft
MANAGEMENTANSATZ KREDITGESCHÄFT
Ausführliche Informationen dazu lesen Sie im Kapitel Kreditgeschäft.
Auswirkungen: Das Kreditgeschäft einer Bank hat Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Menschenrechte – diese können sowohl positiv als auch negativ sein. Die effektive Wirkung entsteht indirekt, das heisst nachgelagert bei den Kreditnehmerinnen und -nehmern (zum Beispiel Emissionen, die eine finanzierte Liegenschaft verursacht, oder Arbeitsplätze, die von einer Kreditnehmerin geschaffen werden). Die BEKB steuert die Auswirkungen über die angebotenen Kreditprodukte und die etablierten Kreditprozesse. Die Tätigkeit der BEKB ist auf die Kantone Bern und Solothurn sowie die unmittelbar angrenzenden Wirtschaftsräume fokussiert. Der Schwerpunkt des Kreditgeschäfts der BEKB liegt beim Hypothekargeschäft: Mehr als 90 Prozent der vergebenen Kundenkredite sind Hypotheken, mit denen Liegenschaften finanziert werden (zum Beispiel Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser oder Betriebsgebäude von KMU). Auslandsgeschäfte sind für die BEKB von untergeordneter Bedeutung. Sie sind auf fünf Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme der letzten drei Jahre begrenzt. Exportkredite werden in der Regel über Vorlagen der Schweizerischen Exportrisikoversicherung (SERV) abgewickelt und nur eingegangen, wenn deren Nachhaltigkeitsauflagen erfüllt werden.
Ambition: Die BEKB hat mit dem Förderansatz und mit Ausschlusskriterien festgelegt, welche Finanzierungen sie bevorzugt und welche sie ausschliesst. Mit dem Beitritt zur Net-Zero Banking Alliance (NZBA) hat sich die BEKB verpflichtet, ihre finanzierten Emissionen bis spätestens 2050 auf Netto-Null zu stellen. Sie wird im Jahr 2023 entsprechende wissenschaftsbasierte Ziele mit Absenkpfaden festlegen.
Massnahmen: Die etablierten Kreditprozesse leisten Gewähr dafür, dass die Kriterien zur Reduktion der negativen Wirkungen eingehalten werden. Im Hypothekargeschäft wird im Beratungsprozess gemeinsam mit Kundinnen und Kunden erörtert, inwiefern sie ihre Liegenschaft energieeffizienter gestalten können. Auch bei der Vergabe von Unternehmenskrediten werden in zunehmendem Mass Nachhaltigkeitskriterien mit den Kundinnen und Kunden thematisiert.
Messung: Die Umsetzung der Massnahmen und die Einhaltung der definierten Kriterien werden im Rahmen des institutionalisierten Berichtswesens gegenüber der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat evaluiert. Die BEKB wird künftig weitere spezifische Kenngrössen definieren und jährlich messen, wie sich die finanzierten Emissionen entwickeln und wie sie im Vergleich zu den definierten Absenkpfaden stehen. Zudem werden bis 2024 Transitionspläne erstellt und Massnahmen für die Umsetzung des Netto-Null-Ziels definiert.
Auswirkungen: Die Geschäftstätigkeit der BEKB hat Auswirkungen auf das Klima – nicht nur im Bankbetrieb selbst, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Auswirkungen manifestieren sich über die Lieferketten der Lieferanten (zum Beispiel beim Abbau von Rohstoffen für die Produktion elektronischer Geräte, bei der Herstellung eingekaufter Produkte oder bei der Bereitstellung von IT-Services), im Bankbetrieb (zum Beispiel bei den an BEKB-Standorten verursachten Energieverbräuche und Emissionen, Geschäftsreisen oder beim Papierverbrauch) und indirekt über die angebotenen Finanzdienstleistungen (insbesondere bei den Krediten und Anlagen).
Ambition: Die BEKB will ihren Energieverbrauch reduzieren, die Energieeffizienz erhöhen und die negativen Auswirkungen auf das Klima minimieren. Die BEKB hat sich zum Ziel gesetzt, die durch den Bankbetrieb verursachte Umweltbelastung bis 2023 um fünf Prozent zu senken gegenüber 2019. Mit dem Beitritt zur Net-Zero Banking Alliance (NZBA) hat sich die BEKB verpflichtet, ihre finanzierten Emissionen bis spätestens 2050 auf Netto-Null zu stellen. Dies geht einher mit der Verbesserung der Energieeffizienz finanzierter Liegenschaften. Die Bank wird im Jahr 2023 entsprechende wissenschaftsbasierte Ziele mit Absenkpfaden festlegen.
Massnahmen: Das langjährige Engagement zur Reduktion der Umweltbelastung wird weitergeführt und weitere Energieeffizienzmassnahmen werden umgesetzt. In der Lieferkette (Einkauf) durch die Berücksichtigung der Umweltkriterien gemäss ihrer Richtlinie «Nachhaltigkeitskriterien in der Beschaffung» und im eigenen Betrieb durch die Reduktion des Wärme- und Stromverbrauchs und die Erhöhung des Anteils Energie aus erneuerbaren Quellen (beim Strom bereits zu 100 Prozent umgesetzt).
Messung: Die BEKB erstellt jährlich eine Ökobilanz. Sie zeigt die Entwicklung der Emissionen und die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen auf. Die BEKB wird künftig jährlich messen, wie sich die finanzierten Emissionen entwickeln und wie sie im Vergleich zu den definierten Absenkpfaden stehen. Zudem werden bis 2024 Transitionspläne erstellt und Massnahmen für die Umsetzung des Netto-Null-Ziels definiert.
Auswirkungen: Die BEKB hat mit ihrer Geschäftstätigkeit einen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und will diese auf eine nachhaltige Weise mitprägen: über die Lieferanten (zum Beispiel regionale Lieferanten berücksichtigen und Nachhaltigkeitskriterien in der Beschaffung anwenden), im Bankbetrieb (zum Beispiel als Arbeitgeberin, als Anbieterin von Ausbildungsplätzen oder als Steuerzahlerin) und indirekt über die angebotenen Finanzdienstleistungen (insbesondere bei den Krediten und Anlagen) oder durch ihr gesellschaftliches Engagement (zum Beispiel den BEKB-Förderfonds). Die Geschäftstätigkeit der BEKB ist auf die Kantone Bern und Solothurn sowie die unmittelbar angrenzenden Wirtschaftsräume fokussiert.
Ambition: Mit ihrer langfristig ausgerichteten Geschäftspolitik will die BEKB negative Auswirkungen auf eine nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsraums, in dem sie tätig ist, vermeiden. Die BEKB leistet einen wichtigen Beitrag zur eigenständigen Entwicklung der Kantone Bern und Solothurn. Zudem spielt die BEKB eine wesentliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle. Die acht Grundsätze der Strategie gehen darauf ein (siehe Geschäftsbericht > Vision, Werte und Grundsätze der Strategie). Zu ihren wirtschaftlichen Auswirkungen hat die BEKB unter anderem im Nachhaltigkeitsleitbild 2020 bis 2023 Ziele definiert.
Massnahmen: Mit der konsequenten Umsetzung der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftspolitik verstärkt die BEKB positive Wirkungen auf die regionale Wirtschaft (zum Beispiel indem sie KMU unterstützt, mehr als 50 Prozent ihres Auftragsvolumens an Lieferanten in ihrem Wirtschaftsraum vergibt, mit dem BEKB-Förderfonds Projekte, Initiativen und Institutionen von gesellschaftlicher Bedeutung, mit gemeinnütziger Ausrichtung und nachhaltiger Wirkung unterstützt oder Ausbildungsplätze anbietet). Dabei werden die verschiedenen Anspruchsgruppen einbezogen.
Messung: Die Umsetzung der Massnahmen wird im Rahmen des institutionalisierten finanziellen Reportings evaluiert. Kennzahlen werden jährlich im Geschäfts- und im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.
Auswirkungen: Die BEKB hat mit ihrer Geschäftstätigkeit einen Einfluss darauf, inwieweit sich Menschen entfalten und an der Gesellschaft teilhaben können: über die Lieferanten (zum Beispiel Lieferanten berücksichtigen, die Diversität und Chancengleichheit berücksichtigen gemäss BEKB-Nachhaltigkeitskriterien in der Beschaffung), im Bankbetrieb als Arbeitgeberin (zum Beispiel Diskriminierungsfreiheit, Chancengleichheit, gleicher Lohn unabhängig vom Geschlecht) und indirekt über die angebotenen Finanzdienstleistungen (insbesondere bei den Krediten und Anlagen) oder durch den barrierefreien Zugang zu Finanzdienstleistungen (barrierefreie Website, rollstuhlgängige Standorte, keine diskriminierenden Ausschlusskriterien für Finanzdienstleistungen der Bank).
Ambition: Der Verhaltenskodex der BEKB legt die Grundlagen für das Handeln der Mitarbeitenden fest und in den Personalweisungen der Bank ist der Schutz der Integrität ihrer Mitarbeitenden geregelt. Die BEKB hat im Nachhaltigkeitsleitbild 2020 bis 2023 die Ziele definiert, den Frauenanteil im Kader bis 2023 auf 25 Prozent zu erhöhen und die Einhaltung des Grundsatzes «gleicher Lohn für gleiche Arbeit» extern zertifizieren zu lassen.
Massnahmen: Die BEKB fördert Diversität im eigenen Unternehmen und bezieht die Mitarbeitenden auf allen Stufen mit ein. Sowohl bei der Wahl der Geschäftspartner als auch bei der Kreditvergabe berücksichtigt sie Nachhaltigkeitskriterien wie die Sicherstellung der Gleichberechtigung und die Vielfalt der Mitarbeitenden. Unternehmen, die in sehr schwerem Mass gegen den UN Global Compact verstossen (unter anderem Menschen- und Arbeitsrechte), werden von selbst verwalteten Anlageinstrumenten ausgeschlossen.
Messung: Die Umsetzung der Massnahmen wird im Rahmen des institutionalisierten Personalreportings evaluiert. Kennzahlen zur Diversität werden jährlich im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.
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