Produkte und Dienstleistungen

Kreditgeschäft: umwelt- und gesellschaftsbezogene Kriterien

Mit ihrem Kreditgeschäft trägt die BEKB wesentlich zur regionalen Wirtschafts- und Versorgungsstabilität bei. Das Kreditgeschäft hat einen hohen Stellenwert im Geschäftsmodell der BEKB. Bei der Gewährung von Krediten berücksichtigt die Bank Kriterien der Nachhaltigkeit.

Das Kreditgeschäft der BEKB ist geografisch primär auf die Kantone Bern und Solothurn und den angrenzenden Wirtschaftsraum ausgerichtet. Dabei fokussiert die Bank auf das Geschäft mit Privaten, mit kleinen und mittleren Unternehmen sowie mit öffentlich-rechtlichen Körperschaften. Für eine Kreditgewährung setzt die BEKB die Integrität sowie die Einhaltung von ethischen und ökologischen Grundsätzen voraus. Die Finanzierung von Projekten, die sich negativ auf die Nachhaltigkeit auswirken, will die BEKB vermeiden. Die Kriterien dazu sind Bestandteil der Kreditprüfung.

Klimaschutz bei Finanzierungen

Mit dem Förderansatz sollen Projekte, Initiativen und Unternehmen finanziert werden, die einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung unseres Wirtschafts- und Lebensraumes leisten. So fördert die BEKB gezielt ökologisch und energetisch fortschrittliche Projekte zum Klimaschutz. Mit ihren Bankdienstleistungen und mit speziellen Vorteilsangeboten im Hypothekarbereich unterstützt sie ihre Kundinnen und Kunden dabei, sich ressourcenschonend zu engagieren.

Seit 2018 hat die BEKB ein dreiteiliges Angebot für nachhaltiges Finanzieren: Die Renovationshypothek kann für Vorhaben aller Art eingesetzt werden, die den Wert einer Liegenschaft erhalten oder steigern. Die Renovationshypothek Eco ist ausschliesslich für energetische Modernisierungen einer Liegenschaft wie Wärmedämmung, klimafreundliche Heizsysteme, Fensterersatz und Stromerzeugung vorgesehen. Mit der Hypothek GEAK®/Minergie® fördert die BEKB energetische Sanierungen und Neubauten, die zertifizierte Energiestandards erfüllen.

Mit diesen Angeboten führt die BEKB ihre langjährige Tradition fort, energetisch sinnvolle Projekte zu fördern: Im Jahr 2009 hat sie ein Renovationsdarlehen lanciert, das auf grosses Echo gestossen und 1750-mal für ökologische Projekte beansprucht worden ist. Von 2011 bis 2018 hat die Bank mit der Umwelthypothek ein attraktives Finanzierungsinstrument für nachhaltige Renovationen angeboten. Von 2011 bis 2016 hat die BEKB zudem Förderbeiträge an Kundinnen und Kunden ausgerichtet, die den CO2-Ausstoss ihrer Liegenschaft durch den Ersatz von fossilen Energieträgern reduziert haben. Dafür wurde gemeinsam mit dem Energieunternehmen BKW eine in dieser Form einmalige CO2-Kompensationsplattform aufgebaut (siehe Ressourcenverbrauch und Emissionen > Kompensation verbleibender Emissionen).

Die BEKB wirkt als Projektpartnerin beim Projekt «ModFin» mit. Dabei sollen neue Modelle zur flexiblen, langfristigen Finanzierung von energetischen Modernisierungen entwickelt werden.

Die BEKB unterstützt Kundinnen und Kunden dabei, Liegenschaften energieeffizienter zu machen.

Nachhaltiges Eigenheim «myky»

Im Dezember 2021 hat die BEKB in Kooperation mit Energie Wasser Bern (ewb) und der Gebäudeversicherung Bern (GVB) die Plattform «myky» lanciert. Sie vernetzt Angebote rund um die Organisation und die Instandhaltung des Eigenheims mit dem Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren.

Im ersten Quartal 2022 geht myky mit einer intelligenten Lösung – dem Sanierungsplaner – auf den Markt. Viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer stehen vor der Frage, wie sie ihr Eigenheim sinnvoll sanieren sollen. Der interaktive Sanierungsplaner soll sie dabei unterstützen und konkrete Hilfe bei der Umsetzung von Sanierungsmassnahmen leisten. Kundinnen und Kunden haben jederzeit die Übersicht über den energetischen Zustand ihres Eigenheims und können die Sanierungsmassnahmen ganzheitlich und kostenoptimierend planen. 

Mehr zum intelligenten Partner für Ihr nachhaltiges Eigenheim finden Sie unter myky.ch

Kontroverse Geschäfte

Mit Ausschlusskriterien für kontroverse Geschäftsbereiche und Geschäftspraktiken sollen Geschäfte vermieden werden, die die Mindestanforderungen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung nicht erfüllen oder die mit einem erhöhten Reputationsrisiko für die BEKB verbunden sind. Nicht finanziert werden beispielsweise die Herstellung von Kernreaktoren, der Betrieb von Kernkraftwerken, die Förderung fossiler Energieträger, nicht nachhaltige Waldwirtschaft, nicht nachhaltiger Fischfang oder Tierversuche sowie Unternehmen, die sich Verletzungen von Arbeits- und Menschenrechten oder Korruptionsvorfälle zuschulden kommen lassen.

Hingegen strebt die BEKB Geschäftsbeziehungen mit Kundinnen und Kunden an, bei denen zum Beispiel folgende Kriterien positiv beurteilt werden: verantwortungsvolle Unternehmensführung, Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen, zeitgemässe Umweltpolitik, Förderung der Gleichberechtigung und Vielfalt der Mitarbeitenden.

Die zweckorientierte Verwendung der Mittel wird durch die Finanzcoaches überwacht, in bedeutenden Fällen muss die Kundin oder der Kunde entsprechende Unterlagen vorlegen. Bei Kreditengagements in der Kompetenz der Marktgebiete bewerten die Finanzcoaches das Umweltmanagement der Kundinnen und Kunden im Rahmen der Partnerbeurteilung. Dies gilt sowohl bei Neugeldvorlagen als auch bei periodischen Überprüfungen der Engagements.

Die Kreditprozesse für grössere Geschäfte gewährleisten, dass neue Anträge mit der nötigen Sensibilität beurteilt werden. Bei potenziell kritischen Kreditanträgen werden Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken systematisch einbezogen. Die Argumente für den Entscheid werden dokumentiert. Zeigen sich bei der periodischen Überprüfung Kreditengagements mit Nachhaltigkeits- oder Reputationsrisiken, werden Massnahmen zur Weiterführung oder Auflösung der Geschäftsbeziehung getroffen.

Die BEKB sorgt für nachhaltige und sozial verträgliche Lösungen: Bei der Vergabe von Hypotheken und Krediten achtet sie auf die mittel- und langfristige Tragbarkeit. Sie wendet restriktive Belehnungsgrundsätze und Tragbarkeitsberechnungen an. Finanziell schwache Kundinnen und Kunden erhalten keine Kredit- und Maestro-Karten mit Überzugsoption, zudem bietet die BEKB keine übermonatige Kreditoption auf Kreditkarten an.

Gesellschaftlicher Nutzen

Die Geschäftstätigkeit der BEKB ist darauf ausgerichtet, eine nachhaltig positive Wirkung zugunsten der Anspruchsgruppen der Bank zu erzeugen. Die BEKB hat ein substanzielles Portfolio von Ausleihungen an Gemeinden, Staatsbetriebe, halbprivate öffentliche Institutionen sowie gemeinnützige oder soziale Organisationen. Alle diese Ausleihungen beinhalten direkt oder indirekt eine gesellschaftliche Komponente oder sind im öffentlichen Interesse.

Die BEKB setzt sich für lokale Unternehmen ein und sichert damit Arbeitsplätze in der Region. Mit dem KMU-Förderkonzept (siehe Geschäftsbericht > Vielfältige Geschäftsfelder) und mit BEKB fokus@kmu (siehe Gesellschaftliches Engagement > BEKB fokus@kmu) werden kleine und mittlere Unternehmen in allen Unternehmensphasen begleitet.

Mit dem Förderfonds (siehe Gesellschaftliches Engagement > BEKB Förderfonds) unterstützt die BEKB Projekte, Initiativen und Institutionen von gesellschaftlicher Bedeutung, mit gemeinnütziger Ausrichtung und nachhaltiger Wirkung. Weiter bietet die BEKB ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, die mit dem Kreditkarten-Bonusprogramm «surprize» gesammelten Prämien beispielsweise an Caritas, WWF oder Pro Juventute zu spenden.

Die Covid-19-Pandemie betrifft auch die Kundinnen und Kunden der BEKB stark. Die BEKB ist ihren KMU-Kundinnen und -Kunden bereits in einer frühen Phase der Pandemie – noch bevor die Überbrückungsfinanzierungen des Bundes lanciert wurden – unbürokratisch zur Seite gestanden und hat klar signalisiert, dass sie auf tatkräftige Hilfe zählen dürfen. So hat die BEKB bereits Mitte März 2020 ihren kleinen und mittleren Firmenkundinnen und Firmenkunden, die von der Krise im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen waren, als Sofortmassnahme Sonderdarlehen im Umfang von 50 Millionen Franken zinsfrei zur Verfügung gestellt.

Im Weiteren hat die BEKB von den Covid-19-Krediten des Bundes rund 2500 Gesuche von KMU-Kundinnen und -Kunden erhalten, geprüft und ein Volumen von über 345 Millionen Franken bewilligt. Von diesen Covid-19-Krediten wurden bis Ende 2021 154 Millionen Franken wieder zurückgeführt.

GRI

 

Einheit

2021

2020

2019

2018

2017

G4-FS7

KMU-Förderkonzept: finanzierte Vorhaben insgesamt

Anzahl

27

34

53

47

38

– davon Säule «Gründung»

Anzahl

10

8

11

13

8

– davon Säule «Wachstum»

Anzahl

2

5

13

5

6

– davon Säule «Nachfolge»

Anzahl

15

21

29

29

24

– damit unterstützte Arbeitsplätze insgesamt

Anzahl

431

454

654

305

205

Ausleihungen an öffentlich-rechtliche Körperschaften

Mio. CHF

353

264

531

1 044

723

Finanzanlagen in Obligationen von Bund, Kantonen und Gemeinden

Mio. CHF

94

126

178

247

358

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