Umfeld und Positionierung
2021 geht als zweites Pandemiejahr in die Geschichtsbücher ein. Ab Januar wurden insbesondere in den Industriestaaten die Impfkampagnen flächendeckend ausgerollt. Anfängliche logistische Herausforderungen hemmten einen raschen Impffortschritt, dies konnte jedoch bis im zweiten Quartal kontinuierlich verbessert werden. Mit zunehmender Impfquote und abnehmenden Fallzahlen wurden viele Restriktionsmassnahmen aufgehoben und es kehrte im Sommer erstmals eine gewisse Normalität zurück.
Die Stimulusmassnahmen und die Aufhebungen der Restriktionen führten zu einem Nachholeffekt und damit zu einer boomenden Wirtschaft im zweiten und dritten Quartal. Aktuelle Schätzungen gehen von einem weltweiten BIP-Wachstum für 2021 von rund sechs Prozent (Schätzung IMF) aus.
Die Nachfrage nach Gütern stieg 2021 über das Vorkrisenniveau an, was die Lieferketten an ihre Kapazitätsgrenzen führte. Einerseits wurde die Produktion aufgrund der lahmenden Wirtschaftsentwicklung zu Beginn des Jahres noch reduziert, andererseits führten punktuelle Coronaausbrüche zu Schliessungen von Produktionsstätten und Verzögerungen in Frachthäfen. Hinzu kamen fehlende Containerverfügbarkeiten. Diese Lieferengpässe führten hauptsächlich bei Gütern mit Halbleiter wie zum Beispiel Autos, E-Bikes usw. zu langen Wartezeiten für Konsumentinnen und Konsumenten.
Die Güterknappheit führte zuerst punktuell zu steigenden Preisen, die Nationalbanken gingen vorerst von einem temporären Phänomen aus. Die anhaltenden Preiszunahmen – vor allem auch auf dem Arbeitsmarkt – führten in den letzten Monaten insbesondere bei der amerikanischen Notenbank (FED) zu einem Meinungswechsel. Die Geldpolitik blieb 2021 aufgrund der Pandemie sehr expansiv und es gab keine Leitzinserhöhungen in den USA, der Eurozone oder der Schweiz.
Die positive Konsumentenstimmung und die zu Mitte Jahr abklingenden Pandemieängste liessen die Finanzmärkte florieren, so legten die Aktienmärkte teilweise über 20 Prozent zu. Ende November führte die neue Coronavariante Omikron zu kurzen Verwerfungen, diese konnten aber innert weniger Tagen wieder wettgemacht werden.
Zum Jahresende hielt Omikron die Welt wieder auf Trab. Europaweit wurden Einschränkungsmassnahmen von 3G zu 2G und 2G+ eingeführt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dürften aber deutlich geringer ausfallen als bei den vorherigen Coronawellen.